Nora

Ein Thriller von Sivan Ben Yishai, Henrik Ibsen, Gerhild Steinbuch und Ivna Žic

Schauspiel
Marguerre-Saal
[empfohlen ab 16 Jahren]

Ab Neujahr wird Torvald Helmer Bankdirektor sein: Die lang ersehnte Beförderung verspricht einen ordentlichen Gehaltssprung und optimales gesellschaftliches Ansehen. Grund zur Freude also im Hause Helmer, gute Zeiten für Helmers drei Kinder und seine Frau Nora, sein »Eichhörnchen«, seine »kleine Lerche« – die allerdings ein Geheimnis mit großer Sprengkraft hütet. Uraufführung 1879. Großer Erfolg. Emanzipation. Fragezeichen. 

Die Autorinnen Sivan Ben Yishai, Gerhild Steinbuch und Ivna Žic haben ausgehend von einer Idee der Münchner Kammerspiele jede auf ihre Weise die Geschichte aus neuen Perspektiven überschrieben. Auf den bürgerlichen Theaterthriller treffen Auseinandersetzungen mit Noras privilegierter Situation, die Perspektiven ihrer erwachsenen Kinder und der feministische Blick der ursprünglichen Nebenfigur Kristine Linde: »Stell dir das vor und vergesse alle Sätze, die du von anderen gehört hast.« 


Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Am Anschluss an die Vorstellung vom 2. November 2024 findet ein Publikumsgespräch mit Irene Gandras (pro familia Heidelberg) und Maike Geider (Frauennotruf Heidelberg) sowie dem Ensemble der Produktion im Alten Saal statt.

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit Irene Gandras (pro familia Heidelberg) und Meike Geider (Frauennotruf Heidelberg) sowie dem Ensemble der Produktion im Alten Saal statt.

Regie
Kostüme
Lichtdesign
Karsten Rischer
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Mareike Schneider
Advokat Helmer
Nora, seine Frau
Doktor Rank / Ivar / Ein Paketbote
Kristine Linde / Emmy
Rechtsanwalt Krogstad / Bobby
Anne-Marie, Kindermädchen bei Helmers
Live-Musik (Schlagzeug)
Noras Kinder (Toneinspielung)
Regieassistenz
Corinna Yvonne Reichle
Bühnenbildassistenz
Chris Koch
Kostümassistenz
Anna Kuwert
Soufflage
Sara Eichhorn
Regiehospitanz
Leonie Krause

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Maria Schneider können Sie hier hören.

Bitte akzeptieren Sie Cookies, um diesen Inhalt anzuzeigen.

Trailer von Siegersbuschfilm

Einen »vor Inhalt strotz[enden]« Abend rezensiert Sarah Kailuweit und schreibt in der Nachtkritik (online, 30. Juni 2024), die »Weiterschreibungen« von Ibsens Drama fügten sich wie »selbstverständlich« ein und eröffneten »neue Perspektiven«. Es sei sichtbar, dass Regisseurin Jana Vetten mit den Spieler*innen »ausführlich an den Figuren gearbeitet« habe; Henriette Blumenau in der Titelrolle fülle mit »Kraft und einer spürbaren Spielfreude« die ganze Bühne; »ebenso überzeugend« findet die Kritikerin die anderen Ensemblemitglieder. Fazit: Es stehe fest, dass das »Heidelberger Nora-Nachspiel durch das Zusammenspiel von Text, Bühne und Schauspielleistung ein gelungenes ist«.

Ein »frischer Blick« eröffne sich hier auf den »›ewigen‹ Emanzipationsklassiker«, meint Heribert Vogt in der Rhein-Neckar-Zeitung (1. Juli 2024) und lobt Henriette Blumenau für die Gestaltung ihrer Nora: »grandios, kraftvoll und mit großer Bandbreite«. Er sah eine »vielschichtige, so flott unterhaltende wie inspirierende zweieinhalbstündige Aufführung«, die mit »begeistertem Applaus« bedacht worden sei.

Im Mannheimer Morgen (1. Juli 2024) gefällt Frank Barsch, wie Tommy Baldu mit seinem Percussion-Spiel die »Spannung« des Thrillers reguliere und die Monologe dynamisiere. Bis zur Pause werde ein »unterhaltsame[r] Mix« mit neuen Texten »voller sehenswerter Effekte« gezeigt, am Ende stehe die »Dekonstruktion« des Herrenhauses und der Versuch, »gleichzeitig Ibsens Stück, das Frauenbild und das Theater aus den Angeln zu heben«. In Erinnerung bleiben wird dem Rezensenten vor allem Henriette Blumenaus »ziemlich grandiose Nora«.

In Theaterpur (online, 3. Juli 2024) gefällt Eckhard Britsch die Integration der »griffig-abgründigen Texte«, die »das emanzipatorische Streben dieser Figur am Heute abmessen« würden; der Abend hinterlasse »Nachdenklichkeit«. Auf der Bühne sei das Puppenhaus »geschickt bespielbar« und die Rollen »ausgezeichnet besetzt«. Die »Spielfreude« des Ensembles sei durch Schlagezeuger Tommy Baldu »illustriert und klanglich grell belichtet« worden.