Blaupause

von Leonie Lorena Wyss

Uraufführung
Uraufführung
Schauspiel
Zwinger 1
Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2023

Blau ist weg. Verschwunden aus der Welt, aus der Wahrnehmung der Protagonistin. Dabei war Blau eine so wichtige, eine warme Farbe im Leben der jungen Frau. Verloren gegangen ist nicht nur Blau, verloren gegangen ist eine große Liebe an einen zu frühen Tod. Den Prozess der Trauer begleitet die Erinnerung ans Aufwachsen als Mädchen und Frau, als junge queere Person, zwischen dem Chor der pubertierenden Cousinen, dem Entdecken des eigenen Begehrens und der Begegnung mit der großen Liebe.

Alles das erzählt Leonie Lorena Wyss in »Blaupause« sehr unterhaltsam, rhythmisch und sprachstark. Für das Stück wurde Wyss beim 40. Heidelberger Stückemarkt mit dem Autor*innenpreis ausgezeichnet.

Leonie Lorena Wyss, 1997 in Basel geboren, studiert nach dem Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim derzeit Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2022 war Wyss nominiert für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien. Für das Stück »Muttertier« erhielt Wyss den Retzhofer Dramapreis 2023.


Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Bühne und Kostüme
Musik
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Mareike Schneider
Der*die Autor*in (Toneinspielung)
Live-Musiker
Regieassistenz und Inspizienz
Corinna Reichle
Soufflage
Sara Eichhorn
Kostümassistenz
Isabella Häußler
Regiehospitanz
Helena Radeke

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Maria Schneider können Sie hier hören.

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Trailer von Siegersbuschfilm

»Poetisch und pointiert«, mit »viele[n] Freiräume[n] für eigene Gedanken« habe Hannah Frauenrath aus Leonie Lorena Wyss‘ Vorlage ein »›Frühlingserwachen‹ der anderen Art« gemacht, schreibt Volker Oesterreich in der Rhein-Neckar-Zeitung (27. April 2024). Mit »überaus sinnlichem Sprachduktus« und in einem »geschickt konzipiert[en]« Bühnenbild werde das Publikum vom Ensemble, das »ganze Arbeit« leiste, in ein »Schneckenhaus der Gefühle entführt«.

»Körper- und Identitätszuschreibungen von Weiblichkeit« würden von Leonie Lorena Wyss »entschleiert«, schreibt Martina Jacobi in der Deutschen Bühne (online, 27. April 2024). Regisseurin Hannah Frauenrath nehme den Titel beim Wort und arbeite mit »Lebensentwürfen, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen«. Aus dem »vielerorts humorgeladenen Text« schälten sich auch »schmerzhafte Themen« heraus und das Ensemble spiele sich den »poetischen Text« wie in einer »gut einstudierte[n] Choreografie« gegenseitig zu.

Für die nachtkritik (online, 27. April 2024) sah Steffen Becker eine »flipperkugelflinke Inszenierung« von Hannah Frauenrath: ihre vier Schauspielerinnen verkörperten »konsequent verschiedene Facetten der Protagonistin« und seien von der Regie »so (gut) aufeinander abgestimmt, dass der Monolog der Textfassung nie als solcher« erscheine. Der Abend verleihe das Tempo. Text und Regie holten aus ihrer »Blaupause« »viel mehr als die schon oft dagewesenen Szenen« heraus und legten eine »Achterbahn der (queeren) Gefühle durch den Theaterraum«.