Das Barockfest

Seit mehr als 15 Jahren bietet das Barock-Fest im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses Begegnungen mit Opernraritäten des Barocks.

Inzwischen hat das Festival seinen festen Platz in der deutschen Kulturlandschaft erhalten, wiederholt wurden Aufführungen durch die Fachpresse als »Wiederentdeckung des Jahres« gewürdigt. Neben dem zentralen Werk, das in einer Neuinszenierung das Zentrum einer jeden Festivalausgabe bildet, bieten hochkarätige Konzerte in den Räumlichkeiten der kurfürstlichen Sommerresidenz, die nachweislich schon berühmte Gäste wie Wolfgang Amadeus Mozart, Christoph Willibald Gluck oder Friedrich Schiller beehrten, den Rahmen.

In den ersten Jahren standen Werke aus der Feder Antonio Vivaldis im Mittelpunkt, nach 2011 gelang die zyklische Wiederentdeckung verschiedener neapolitanischer Opernwerke. Mit der künstlerischen Leitung des Direktionsteams Ulrike Schumann und Thomas Böckstiegel widmet sich der Winter in Schwetzingen seit 2019 der Wiederentdeckung der Werke deutscher Barockkomponisten.

Barockfest 2024/25

Die 18. Ausgabe des beliebten Festivals widmet sich zwei Persönlichkeiten, die für die Musikgeschichte, auch der Region, zentral waren. Zum einen steht mit dem frühbarocken Komponisten Johann Sigismund Kusser (1660–1727) ein zu Unrecht vergessener Künstler im Fokus: Der Zögling Jean-Baptiste Lullys prägte in den Jahren 1699–1704 das Musikleben am Stuttgarter Hof als Operndirektor und Hofkapellmeister. Seine vielfältige Musiksprache setzte durch die Verbindung des französischen mit dem deutschen Stil wichtige Akzente in der Wende zum 18. Jahrhundert. Kussers Oper »Adonis« kommt unter der musikalischen Leitung des Spezialisten für Alte Musik Jörg Halubek zur Aufführung und reiht sich damit ein in die Wiederentdeckung deutscher Barockopern, die seit 2019 das Barockfest prägen. Außerdem feiert der Winter in Schwetzingen den 300. Geburtstag von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz (1724–1799), unter dessen Regierung Mannheim und Schwetzingen über die Landesgrenzen hinaus zu großer kultureller Beachtung avancierten.